Zur Blum - Menu

Kaufhausgasse 9, 76829 Landau IN DER PFALZ, Landau, Germany

🛍 Suppe, Deutsch, Mittagessen, International

★ 4.3 💬 779 Reviews
Zur Blum

Phone: +496341897641

Address: Kaufhausgasse 9, 76829 LANDAU IN DER PFALZ, Landau, Germany

City: Landau

Menu Dishes: 4

Reviews: 779

"
und das kann in der Weinstube Zur Blum in der Landauer Altstadt schon mal zu einer gewissen GerĂ€uschkulisse fĂŒhren. Das von Hans Alexander seit 2001 gefĂŒhrte Weinlokal blickt auf eine lange Geschichte zurĂŒck. Bereits im 17.Jahrhundert betrieb man hier im Erdgeschoss des Frank-Loeb’schen-Hauses eine sogenannte „Restauration“. Der Name „Blum“ geht angeblich auf die erste Wirtin des gemĂŒtlichen Weintreffs zurĂŒck.   Mein letzter Bericht ĂŒber die „Blum“ liegt schon ein paar Jahre zurĂŒck. Was jedoch nicht heißt, dass ich seit dem Sommer 2015 nicht mehr dort eingekehrt bin. Wer mag, kann da eine ausfĂŒhrlichere Abhandlung zur besonderen Historie des GebĂ€udes und den Ă€ußeren UmstĂ€nden – Innenhof mit Overflair! – nachlesen.   In der KĂŒche steht seit dem Tod von Brigitte Alexander, der leider bereits verstorbenen Frau des Wirtes, eine Portugiesin. Die war frĂŒher KĂŒchenhilfe von Frau Alexander und fĂŒhrt ihr kulinarisches Erbe sozusagen fort. Wenn auch mit deutlich spĂŒrbarem portugiesischem Einschlag.   Nun hat es uns in den letzten Monaten gleich zweimal dorthin verschlagen. Es waren zwei Spontanbesuche, bei denen wir trotz fehlender Reservierung auf höchst glĂŒckliche Weise einen Tisch ergattern konnten. Normalerweise ist jene nĂ€mlich oberste GĂ€stepflicht.   Im September wurde kurz vor unserem Erscheinen ein Zweiertisch frei. Das war sozusagen eine „Just-in-Time-Belegung“. Ein paar Minuten spĂ€ter und der fiese Atem des „Fliegenden Italieners“ um die Ecke hĂ€tte uns vielleicht erfasst.   Vor ein paar Tagen war es dann eine „No-Show“, die uns unverhofft dort einkehren und auch bleiben ließ. SpĂ€testens da war mein Entschluss zu diesem Rezensions-Update gefallen. Auf PfĂ€lzer Weinstubenterrain fĂŒhle ich mich ein wenig wohler als in Kölner BrauereigaststĂ€tten, aber wem sag ich das.   RĂŒckblende (weil Retro-Rezensionen auf GG derzeit schwer angesagt sind und ich ĂŒber meinen damaligen RK-Bericht vom September 2011 „gestolpert“ bin
 :   Damals hatte ich als Vorspeise eine erdig-wĂŒrzige Rote-Beete-Suppe mit frischem Meerrettich und den Salat mit gebratenen Putenstreifen. Das legendĂ€re Hausdressing von damals hat ĂŒbrigens bis heute ĂŒberdauert und den famos angerichteten Feldsalat mit Speck, Croutons, ApfelstĂŒcken und Granatapfelkernen (8,60 Euro , den wir uns Anfang Dezember als Vorspeise geteilt haben, veredelt.   Auch die Muscheln im Riesling-GemĂŒse-Sud, die sich seinerzeit mein Vater munden ließ, stehen heute noch manchmal als saisonales Schalentiergericht in leicht krakeliger Kreideschrift auf der großen Wandtafel mit den Empfehlungen. Sowieso kommt man hier um die Entzifferung von Handgeschriebenem nicht herum.   Neben den Tages-Tipps wird einem die Standardkarte als vollgekritzelte DIN-A4-Seite auf dem Klemmbrett gereicht. Darauf stehen herzhafte Fleischklassiker wie Saumagen auf Rieslingkraut (11,90 Euro oder Rumpsteak vom Weiderind (ca. 220 Gramm mit frischem Meerrettich bzw. Knobi-KrĂ€uter-Butter (21,10 Euro gelistet. Aber auch zwei Sorten Flammkuchen, Quiche Lorraine oder das legendĂ€re Stielkotelett vom Schwein – na klar, paniert! – was denn sonst? – sind schon seit Jahren fest auf der kulinarischen Festplatte der Blum gespeichert.   Eine kleine, ĂŒbersichtliche Auswahl, die einem die Entscheidungsfindung nicht noch schwerer machte als unbedingt nötig. Das galt auch fĂŒr das Angebot an offenen Weinen. Die ĂŒppig bestĂŒckte Flaschenweinkarte ließ da deutlich mehr Spielraum fĂŒr Entschlussschwache zu. Bei unseren beiden Besuchen genossen wir den offen ausgeschenkten Saint-Chinian (0,25l fĂŒr 5,90 Euro , ein samtiger SĂŒdwestfranzose, der tiefrot im Glas schwappte. Daneben beruhigte die obligatorische Flasche Mineralwasser der Marke Gerolsteiner (0,7l fĂŒr 4,80 Euro unser durstiges Gewissen.   Zwei mit schmackhaftem Hausdressing (herrliche Senfnote! angemachte Beilagensalate zu jeweils 4,90 Euro spĂ€ter wurden uns die mit Spaghetti versehenen Miesmuscheln nach portugiesischer Zubereitungsart kredenzt. Allein der nach Estragon duftende Sud machte diesen vollmundigen Herbstteller zum „Schmackofatz of the week“ und hĂ€tte jeder landlĂ€ufigen Pastavariation italienischer Provenienz die Stirn geboten.   Am Nikolausabend, als nebenan auf dem Rathausplatz die wenig besinnlichen Frittierkommandos des Weihnachtsmarktes die kalte Luft mit ihrem penetranten Fettdunst schwĂ€ngerten, warteten wir ganz entspannt in der heimeligen Weinstube auf unser Abendmahl. Meines hatte richtig Sti(e l und zwar in Form eines panierten Koteletts (10,90 Euro , das mir gegen einen Obolus von 4,90 Euro mit beherzt gesalzenen Bratkartoffeln serviert wurde.   Kaum hatte ich das legendĂ€re „Handschriftgericht“ der Blum bestellt, hörte ich es in der KĂŒche fleißig klopfen. Kein Wunder fiel das Fleisch auffallend zart aus. Optimale SchnittstĂ€rke und ausreichend Fett sorgten fĂŒr die nötige Saftigkeit. Unter der krossen Panade ging es angenehm wĂŒrzig zu. Salz, Pfeffer und Paprika hatte das wahrscheinlich trockengepökelte SchweinestĂŒck in optimaler Dosis vor seinem Gang auf der Paniermeile erhalten. Nur bei den Bratkartoffeln war wohl die Köchin etwas zu verliebt. Deren SalzwĂŒrze hĂ€tte deutlich subtiler ausfallen können, ja mĂŒssen.      Die Frau an meiner Seite konnte zu den Spaghetti mit GrĂŒnkohl-Pilz-Carbonara (15,90 Euro schon allein aus norddeutscher Gewohnheit nicht „Nein“ sagen. Ihr LieblingsgemĂŒse findet man schließlich bei uns nicht ganz so hĂ€ufig auf den Speisezetteln gutbĂŒrgerlicher WeinstubenkĂŒche. Gut, die Nudeln hĂ€tten ein paar Minuten frĂŒher aus dem Kochwasser geholt werden können, aber ansonsten hatte sie an ihrer Veggie-Carbonara wenig auszusetzen.   In der Summe ĂŒberwog an beiden Abenden der Genuss, denn uns haben die kleineren Versehen beim Essen nicht im Geringsten die Laune verdorben. FĂŒr uns ist die Blum nach wie vor eine der urigsten Weinadressen Landaus, die mit hohem Geselligkeitsfaktor, saisonal-regional inspirierter Hausmannskost und einem herausragenden Weinangebot jeden Zech-Gourmand zum lĂ€ngeren Verweilen einlĂ€dt. Nur eines sollte man hier definitiv nicht sein: gerĂ€uschempfindlich!"

Full menu - 4 options

All prices are estimates on menu.

Salads

Pasta

Meat

Wrap

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★ ★ ★ ★ ★

Small, cozy, delicious food. The Keschdesaumagen is recommended!

Address

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Reviews

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★ ★ ★ ★ ★

Very cozy with delicious dishes and drinks that can be enjoyed in the courtyard.


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★ ★ ★ ★ ★

Great wine room with delicious food. It is cozy and the outside area is also worth seeing.


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★ ★ ★ ★ ★

have come to this restaurant for several years. have never been disappointed, always delicious. View menu


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★ ★ ★ ★ ★

Our favorite restaurant in Landau. Here you can eat well. In summer, the lasy courtyard offers the right framework for a cozy coexistence.


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★ ★ ★ ★

This wine room in a central location in Landau offers typical Palatinates home cooking in a well-maintained bourgeois ambience, for example Saumagen with Rieslingkraut or coarse sausage etc.


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★ ★ ★ ★ ★

Blum serves excellent value for money food combined with a truly friendly service. The restaurant is located within the Frank-Loebsche house and in the summer provides a wonderful setting. Highly recommended and the Owner speaks good English. View menu


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★ ★ ★ ★

Blum is the way to imagine an economy in the city centre. Pleasant ambience, very friendly and competent service. The choice of dishes is clear. Menu is not available, all dishes are written on the large slate table. The food is good and the portions have an optimal size. Over and over.


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★ ★ ★ ★

...and this can lead to a certain sound scene in the Weinstube Zur Blum in the Landauer Altstadt. Hans Alexander's wine restaurant has been running since 2001 and looks back on a long history. Already in the 17th century, a so-called "restoration" was operated on the ground floor of the Frank-Loeb’schen-Haus. The name “Blum” is to go back to the first inn of the cozy wine meeting. My last report on the “Blum” has been back for several years. However, what does not mean that I have not arrived there since summer 2015. Those who like to read a more detailed discussion about the particular history of the building and the external circumstances – Hof mit Überflair! In the kitchen, since the deat...


Marco
Marco
★ ★ ★ ★


und das kann in der Weinstube Zur Blum in der Landauer Altstadt schon mal zu einer gewissen GerĂ€uschkulisse fĂŒhren. Das von Hans Alexander seit 2001 gefĂŒhrte Weinlokal blickt auf eine lange Geschichte zurĂŒck. Bereits im 17.Jahrhundert betrieb man hier im Erdgeschoss des Frank-Loeb’schen-Hauses eine sogenannte „Restauration“. Der Name „Blum“ geht angeblich auf die erste Wirtin des gemĂŒtlichen Weintreffs zurĂŒck.   Mein letzter Bericht ĂŒber die „Blum“ liegt schon ein paar Jahre zurĂŒck. Was jedoch nicht heißt, dass ich seit dem Sommer 2015 nicht mehr dort eingekehrt bin. Wer mag, kann da eine ausfĂŒhrlichere Abhandlung zur besonderen Historie des GebĂ€udes und den Ă€ußeren UmstĂ€nden – Innenhof mit... View menu

Categories

  • Suppe Warm and comforting soups to nourish your soul. Choose from a variety of flavorful broths and hearty ingredients, perfect for a simple appetizer or a satisfying meal on a chilly day.
  • Deutsch Savor the rich flavors of traditional German cuisine, featuring hearty meats, tangy sauerkraut, and sumptuous sauces. Delight in authentic dishes that bring a taste of Germany to your table. View menu
  • Mittagessen Satisfy your midday cravings with our delicious lunch menu. From fresh salads and hearty sandwiches to savory soups and vibrant bowls, each dish is crafted to give you the perfect midday boost.
  • International Explore a world of flavors with our diverse selection of international dishes, crafted to offer a culinary journey across continents, filled with vibrant and authentic tastes from around the globe.

Amenities

  • SitzplĂ€tze
  • Reservierungen
  • menu
  • Serviert Alkohol
  • menu
  • FĂŒr Vegetarier Geeignet

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Menu ‱ CafĂ©s ‱ Fast Food ‱ Vegetarisch ‱ Mittagessen


"FĂ€llt der Name „Raffaele“, so weiß der auf Pizza und Pasta gepolte Landauer worauf er sich einlĂ€sst. Der freundliche Italiener Raffaele Luca gilt mittlerweile als alteingesessene Gastro Institution in der ehemaligen Garnisonsstadt an der Queich. Sein kulinarisches Wirken nahm 1973 in der Landauer Reiterstraße seinen Anfang. Dort betrieb er bis in die 90er Jahre eine kleine Trattoria, die so richtig brummte.   Bumsvoll war seine HĂŒtte – jeden Abend. Er war es leid, tĂ€glich so viele GĂ€ste aus Platzmangel wieder wegzuschicken. Die logische Folge: er vergrĂ¶ĂŸerte sich. Die passenden RĂ€umlichkeiten dazu fand er im Zentrum direkt neben dem Alten Kaufhaus. Dort am historischen Rathausplatz bezog er die obere Etage des Böckingschen Hauses, dessen Terrasse nach wie vor als einer der begehrtesten LogenplĂ€tze Landaus gilt. Bis 2016 war er dort ansĂ€ssig, als er den Platz an der Luitpold Statue rĂ€umte bzw. rĂ€umen musste. NĂ€here GrĂŒnde dazu sind mir jedoch nicht bekannt.   Im Mai 2017 dann der Neustart in der Industriestraße. Wo zu Zeiten des ehemaligen „Green“ eifrig getanzt, gebruncht und gecocktailt wurde, hielt der Landauer Pizza Pate Don Raffaele Einzug. Abends vor dem Hause... Im modern eingerichteten Klinkerbau werden seitdem die ĂŒblichen VerdĂ€chtigen in Sachen Italokost aus der Pfanne bzw. dem Ofen gehoben. Modernes Bistroambiente Familie Luca fĂ€hrt kein ĂŒberbordendes Programm, das den Gast in allzu große Entscheidungsnöte bringt, sondern belĂ€sst es lieber bei einer durchdachten Sammlung von AltbewĂ€hrtem. Mit Gerichten, die schon vor gut 40 Jahren funktioniert haben, macht man in der Regel auch heute nichts falsch. Kein avantgardistischer, aber ein durch und durch verlĂ€sslicher Ansatz, der die Stammklientel in kulinarischer Sicherheit wiegt.     Besuch 1 im September   Zu eben jener gehören weder meine Frau noch ich. Und trotzdem verschlug es uns kurz vor der Geburt unserer Tochter im Anschluss an einen Kinobesuch Ende September dorthin. Es war eine dieser Bauchentscheidungen in mehrfacher Hinsicht , der ein kurzes Telefonat zur KlĂ€rung der PlatzverhĂ€ltnisse vorausging und die uns einen – vorerst – letzten Abend zu zweit im Restaurant bescherte.   Die rĂŒckseitig gelegene Terrasse war uns dann aber doch zu voll, um unter freiem Himmel zu speisen. Dass wir uns als nahezu einzige GĂ€ste im hĂŒbsch gestalteten Inneren des Lokals niederließen, hatte durchaus positiven Einfluss auf die Tischromantik, die noch zusĂ€tzlich von italienischen Schmacht Pop Hymnen aus den 70ern – spĂ€testens bei „TornerĂČ“ von I Santo California schmolz ich wie PizzakĂ€se dahin – nostalgisch unterfĂŒttert wurde. Aber so „a Überdosis G’fĂŒhl“ hat ja noch keinem werdenden Vater geschadet.   An diesem Abend bediente uns die Tochter von Raffaele Luca, die ihre Sache wirklich ganz ausgezeichnet machte und eine bemerkenswert zugewandte Bedienung darstellte. Nachdem wir uns den Tisch ausgesucht hatten – natĂŒrlich den, mit den besten LichtverhĂ€ltnissen –, hielten wir auch bald die Speisenkarten in den HĂ€nden und blĂ€tterten uns durch Raffaeles Pizza Pasta Kompenium. Eine Flasche San Pellegrino 0,75l fĂŒr 5,30 Euro sowie ein Pils in der Halbliterklasse 4,30 Euro fanden wenig spĂ€ter den Weg auf unseren Tisch.   Damals teilten wir uns vorweg die mit kalabresischer N’duja, einem wahrhaft scharfen RachenrĂ€uber, und getrockneten Tomaten ausgestattete Bruschetta Calabrese 7,50 Euro , um dann mit Spaghetti Diavola 13 Euro und einer Pizza Marinara 13,50 Euro in sĂ€ttigender Absicht nachzuziehen. Da meine Frau schon ein paar Tage ĂŒber ihrem Entbindungstermin war, wollte sie wahrscheinlich mit scharfer Kost die „Sache“ anstoßen, was jedoch außer einem brennenden Gaumen keinerlei prĂ€natale Konsequenzen hatte.   HĂ€tten wir zu dem Zeitpunkt schon gewusst, dass es erst einer saftigen Fasanenbrust im Speckmantel mit glasierten TrĂ€ubchen, Rahmkraut und KartoffelpĂŒree bedĂŒrfe, um den Geburtsvorgang „ins Rollen“ zu bringen, wĂ€ren wir vermutlich noch am selben Abend zu unseren Freunden nach Ilbesheim in den Hubertushof gefahren und nicht erst am Freitag darauf
   ZurĂŒck zur Bruschetta nach „Stiefelspitzenart“. Bruschetta Calabrese mit N 'Duja Die mit der Paprikawurst aus der sĂŒdlichsten Region Italiens bestrichenen Weißbrotscheiben waren noch leicht warm. Selbst kein großer Freund von getrockneten Tomaten, ließ ich mir sie in dieser Kombination dennoch gefallen. Fruchtige SĂ€ure traf hier auf wĂŒrzige SchĂ€rfe. Einer schnöden, leicht angetoasteten Ciabattascheibe könnte Schlimmeres widerfahren, so die einhellige Vorspeisenmeinung am Tisch. Scharfe kalabresische Bruschetta Nach diesem gelungenen Einstand duftete mir eine mit frischen MeeresfrĂŒchten – keine Gummiware aus dem Glas – belegte Pizza Marinara entgegen. Poseidons FrĂŒchte bestanden hierbei aus Mies und Venusmuscheln, Baby Calamari, in Ringe geschnittene Tuben vom Kalmar und nicht zu klein geratenen Shrimps. Gib mir Frutti, gib mir Mare! Ein 1A Meeresteppich, der dieses ansehnliche Hefeerzeugnis bedeckte. Vom Belag her gab es da nicht das Geringste auszusetzen. Pizza Marinara Äußerst saftig und mit einem ausgewogenen KĂ€se Tomatensauce VerhĂ€ltnis auf dem Teigfladen gaben sich der wohl dienstĂ€lteste Padrone Landaus und sein Pizzaiolo in der KĂŒche keine BlĂ¶ĂŸe. Nur dem an sich recht fluffig geratenen Pizzaboden hĂ€tte eine etwas lĂ€ngere Verweildauer im Ofen gutgetan.   Als wir im November mit dem kollegialen Club Culinaire dort speisten, bestĂ€tigten meine Kollegen den etwas zu lax gebackenen Untergrund bei ihren Pizzen. Keine Ahnung, warum man bei Raffaele die wohlbelegten Rundlinge so frĂŒh aus dem Ofen holt. Zusammen mit dem vor frischen Zutaten strotzenden Belag ergab das nĂ€mlich ein recht durchweichtes VergnĂŒgen, das – je weiter man sich dem Mittelpunkt der Scheibe nĂ€herte – zur labberigen Angelegenheit avancierte.   Um es gleich vorwegzunehmen: dies blieb der einzige kleine kulinarische Lapsus an diesem Abend. Die mit TomatenwĂŒrfeln, Sardellenpaste, Kapern, Oliven, Petersilie und Chilischoten verfeinerten Knoblauch Spaghetti meiner Gattin fielen wie angekĂŒndigt sehr „diavola“ aus. Hier wurde definitiv kein gustatorischer Etikettenschwindel betrieben. In Teufels Namen, die waren ihr Geld wert! – so jedenfalls die Meinung der „heißhungrigen“ Genießerin am Tisch. Spaghetti Diavola Nach einem netten Austausch mit Signore Luca ĂŒber die Option, die kalabresische N’Duja als neuen Pizzabelag ins Repertoire aufzunehmen, einem zuckersĂŒĂŸen Marsala aufs Haus und den besten WĂŒnschen fĂŒr die bevorstehende Geburt verließen wir das Lokal in gut gesĂ€ttigter Zufriedenheit.   Da hĂ€tte ich eigentlich gleich in die Tasten hauen sollen, um den Abend mit einer entsprechenden Rezension zu wĂŒrdigen. Aber viel ist passiert seit diesem Septemberabend in der Landauer Industriestraße und die Zeit danach war aufgrund der Geburt unserer Tochter knapp bemessen.   Außerdem plante ich da bereits die Wiederholungstat, die sich dann rund zwei Monate spĂ€ter auch tatsĂ€chlich ereignen sollte.   Besuch 2 im November   Nicht zu zweit, sondern, wie bereits erwĂ€hnt, mit meinen drei Futterfreunden aus dem Kollegenkreis machten wir Raffaele Luca Mitte November unsere Aufwartung. Zwei davon kannten das Etablissement wesentlich besser als ich, da sie dort schon frĂŒher gerne einkehrten.   Und so saßen wir dann zu viert an einem Dienstagabend als nahezu einzige GĂ€ste im stimmig beleuchteten Gastraum. Wir werteten dies als Auswirkung der in die Höhe geschnellten Corona Zahlen und der damit verbundenen, allgemeinen Unsicherheit. Meinem Wunsch nach Tisch Nr.6 „der hinten rechts“ wurde gerne entsprochen. Allein der FotoqualitĂ€t wegen steuerten wir dieses etwas heller beleuchtete Eck zielstrebig an. Tisch 6, hinten links einer der wenigen mit ausreichend Licht fĂŒr Food Fotos Dass an diesem Abend kaum etwas los war, störte den Padrone wesentlich mehr als uns. Wir fĂŒhlten uns nach der obligatorischen Impfnachweiskontrolle und dem Check In per Luca App pudelwohl und freuten uns auf einen entspannten Abend in geselliger Runde. Eine gemĂŒtliche AtmosphĂ€re durchwehte den von modernem Bistromobiliar geprĂ€gten Gastraum. Auf den bequem gepolsterten StĂŒhlen ließ es sich ebenfalls gut aushalten. Angenehme Atmo im Gastraum Eine junge Dame hieß uns freundlich willkommen und hĂ€ndigte uns umgehend die SpeisenlektĂŒre aus. NatĂŒrlich hatten sich die Aspiranten am Tisch bereits auf der ĂŒbersichtlich gestalteten Homepage vorinformiert. Einer aus unserer Runde sprach schon im Vorfeld von der Absicht einen Burger zu vernichten. Ein anderer erinnerte sich an die Cocktails, die er frĂŒher hier gebechert hatte. Er konnte gar nicht umhin, die alte Tradition wieder aufleben zu lassen – wenn auch aus fahrtechnischen GrĂŒnden ohne alkoholischen Anteil.   Auch Padrone und Namensgeber des Ristorantes Raffaele Luca ließ sich nicht lange bitten. Anekdotenreich und um keinen Schwank aus der goldenen Gastrozeit frĂŒherer Tage verlegen, gab er den sĂŒdlĂ€ndischen Vorzeigewirt alter Schule. Charmant, witzig und dankbar zugleich hĂ€tte er uns sicherlich jeden kulinarischen Extrawunsch erfĂŒllt. Selbst die kalabresische Feuerwurst von der Bruschetta wĂ€re auf der Pizza kein Problem gewesen.   Aber nach Pizza war mir an dem Abend irgendwie nicht. Dagegen ließen mich die von ihm mĂŒndlich vorgetragenen Empfehlungen aufhorchen. SpĂ€testens bei den Linguine alla Vongole Venusmuscheln hatte er mich ĂŒberzeugt. Der Burgerspezi schrĂ€g gegenĂŒber ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Bei den beiden anderen Kollegen ĂŒberwog letzten Endes die Pizzapassion.   Doch zuvor wurden erste Durstlöscharbeiten in Angriff genommen. Ein Caipirinha mit 7,90 Euro und eine Virgin Ausgabe ohne Alkohol 7 Euro , eine große Flasche San Pellegrino 5,30 Euro und eine Viertel Lambrusco 5,60 Euro bevölkerten bald unsere Tischplatte.   Unserem ersten Hunger boten eine Bruschetta Calabrese 7,50 Euro , ein kleiner Beilagensalat 4,10 Euro , eine Fischsuppe nach Art des Hauses 7,20 Euro und eine Tomatensuppe 4,90 Euro trotzig Paroli. Die Bruschetta hatte ich meinem Kollegen wĂ€rmstens – um nicht zu sagen schĂ€rfstens – empfohlen. Die Zuppa di Pesce wĂ€hlte der Kenner neben mir in routinierter Manier.   Eine Tomatensuppe ist fĂŒr mich seit jeher eine Art kulinarischer Lackmustest fĂŒr die allgemeine KĂŒchenleistung italienischer Verköstigungsbetriebe. Wenn ihre QualitĂ€t stimmt, kĂŒnden in der Regel auch die ĂŒbrigen Speisen von handwerklich einwandfreier Zubereitung.   Verlockend knallte mir das pĂŒrierte Rot in zeitgemĂ€ĂŸer Keramik entgegen. Mit ein paar Tröpfchen Sahne verlieh man dem Aussehen meiner Zuppa di Pomodoro etwas mehr Dynamik. Also nix wie ran an die Tomatenturbine! Feines TomatensĂŒppchen Gleich beim ersten Löffel stellte sich GlĂŒckseligkeit ein. Basierend auf einem aromatischen Basisfond mit eben genau jenem perfekten SĂŒĂŸe SĂ€ure VerhĂ€ltnis, das auf die Verwendung vollreifer Protagonisten schließen ließ.   Keine Frage, da hatte man Rotes zur richtigen Zeit eingeweckt, um nun im kalten Herbst mit vollmundiger PrĂ€senz am Gaumen zu punkten. Ein Hauch von Knoblauch durfte da natĂŒrlich nicht fehlen, wĂ€hrend Olivenöl und Zwiebeln um den Oskar des besten Nebendarstellers rangen. Vielleicht war es aber auch der berĂŒhmte Tropfen Gin, der diese Terrine geschmacklich fast zum Überlaufen brachte. In der Summe war das zwar keine „gröTaZ“ grĂ¶ĂŸte Tomatensuppe aller Zeiten , aber definitiv eine aus besseren PĂŒrierstabkreisen.   Gleiches, nur mit ein paar Leckereien aus dem Meer drin, hatte mein Nebenmann auszulöffeln. Zwei leicht angeröstete Scheiben Ciabatta Brot hatte man ihm gleich als Saug und SĂ€ttigungsbeilage mit hineingelegt. Auch er zeigte sich von seiner Fischsuppe hellauf begeistert. Da wurde nicht mit fruchtiger Meereseinlage gegeizt. Tomatensuppe in der Meeresversion aka Zuppa di pesce Der ĂŒberzeugte Bruschettarier lobte seine drei scharfen, mit N’Duja und eingelegten Trockentomaten verfeinerten Stullen. Respekt vor ihm, hatte er noch das Burgerexperiment im Hauptgang zu wuppen. Unser prĂ€sidiales Oberhaupt zeigte sich indes von all den extravaganten Vorweggerichten sichtlich unbeeindruckt und genoss seinen fast schon frugal anmutenden, mit Joghurtdressing angemachten Beilagensalat in aller GemĂŒtsruhe. Beilagensalat Dann begann die Hauptgerichtsverhandlung. Gleich vorweg möchte ich erwĂ€hnen, dass etwas weniger Tomatensauce meinen Linguine mit Vongole 16 Euro nicht geschadet hĂ€tte. Auch die Nudeln wĂ€ren mir etwas „al denter“ lieber gewesen. Aber das waren alles nur Nuancen, die den schmackigen Inhalt meines eckigen Porzellantellers kaum schmĂ€lerten. Linguine mit Venusmuscheln Der gehaltvoll knoblierte Sugo wusste auch beim Hauptgang zu ĂŒberzeugen. Das war nach der aus dem gleichen NachtschattengewĂ€chs zubereiteten Suppe auch keine allzu große Überraschung. Die Muschelschalen konnten auf einem extra dafĂŒr gereichten Teller schnell entsorgt werden. Erfreulich zu sehen: der Service dachte mit.   Auch der Kollege neben mir nutzte so die Gelegenheit, die Miesmuschelschalen von seiner Pizza Marinara 13,50 Euro loszuwerden. Mit seiner Pizza war er ĂŒbrigens genauso zufrieden wie ich rund zwei Monate zuvor. Pizza Marinara vom Kollegen Über den etwas zu hell geratenen Boden herrschte die ein“hell“ige Meinung am Tisch, dass hier ein 30 Sekunden lĂ€ngerer Aufenthalt im Ofen ein Vielfaches an Knusprigkeit bewirkt hĂ€tte. Wenn sich so gewiefte Hobby PizzabĂ€cker an einem Tisch zusammenfinden, fĂ€llt die Analyse umso leichter.   Von der mit Salami, Kochschinken, Paprika und frischen Champignons belegten Pizza Toscana 12,30 Euro meines GegenĂŒbers durfte ich dann auch mal ein StĂŒck probieren. Auch an ihr gab es geschmacklich wenig auszusetzen. Nur von der Textur her hĂ€tte auch seine Erquickungsscheibe italienischer Provenienz etwas rescher ausfallen dĂŒrfen. Pizza Toskana Und dann war da ja auch noch der Kollege mit Burgerbeteiligung. Sein Raffaele Burger 13,40 Euro , den ein recht ordinĂ€r wirkendes Bun wahrscheinlich aus der AufbacktĂŒte umgab, hatte ein saftiges Innenleben vorzuweisen. Das Rindfleischpatty hatte den Grill mit ausreichend Röstaromen verlassen. Parmaschinken, Parmigiano und Cheddar fassten es mit reichlich GeschmacksfĂŒlle ein. Der Raffaele Burger Daneben zeichneten sich rote Zwiebeln, Tomate und Rucola fĂŒr die frischeren Momente rund um das Patty verantwortlich. Dem passionierten Burgerrechtler schien dies sichtlich zu gefallen. Nur der gut gesalzene, wohlwollend portionierte Pommes Frites Anteil erlaubte ihm keinen Komplettverzehr. Erste, deutliche SĂ€ttigungsanzeichen, die den wackeren Bruschetta Bruder spĂ€testens beim Dessert in ernsthafte Verzehrnöte bringen sollten.   Unter Normalbedingungen hĂ€tte wohl keiner der Akteure einen Nachtisch gebraucht, zumal ein paar zusĂ€tzliche Cocktails zuvor schon die Runde gemacht hatten. Ob es nun dem Gruppenzwang oder einfach nur der guten Stimmung am Tisch geschuldet war, kann ich retrospektiv gar nicht mehr so richtig einschĂ€tzen. Wahrscheinlich eine Melange aus beidem. Tatsache war jedoch, dass dreimal Tiramisu zu je 6,50 Euro und einmal das Mandel Parfait 7 Euro geordert wurden.   Die drei Mascarpone Biskuit Quader sahen aber auch zum Weglöffeln gut aus! Das Tiramisu NatĂŒrlich ließ auch mein mit großzĂŒgig darauf verteilter Karamellsauce verziertes Mandeldessert keinen Unterzucker aufkommen. Mandel Parfait Besonders das darin enthaltene Röstmandelaroma lieferte jede Menge Assoziationen zu frĂŒheren Kirmesbesuchen. Da fehlte letztlich nur noch das „Nappo“ zum Mitnehmen
   Aber es kam, wie es kommen musste. Der Biskuitblender von schrĂ€g gegenĂŒber gab buchstĂ€blich den Löffel ab. Und das ohne sein venezianisches Nationaldessert zu Ende gegessen zu haben. Damit brachte er Schimpf und Schande ĂŒber unseren Spachtelclub und musste zur Strafe noch einen Marsala aufs Haus hinabkippen. Wie ĂŒbrigens die zwei anderen Alkoholbejaher am Tisch auch. Die hatten aber, im Gegensatz zu ihm, ihre Dessertaufgabe „cum laude“ erfĂŒllt.   Es war mal wieder ein richtig gemĂŒtlicher Abend in bester Gesellschaft, der auch dank eines redseligen Patrons mit viel guter Laune endete. Ich bin gespannt auf unser nĂ€chstes, offizielles „Clubtreffen“ Anfang Dezember. Sofern es das Infektionsgeschehen erlaubt, machen wir uns auf den Weg nach Neustadt. Der Schreiber dieses Genussaufsatzes sucht aus und gibt vorab schon mal eine Gaumenfreudengarantie!"

Restaurant Friesenstube

Restaurant Friesenstube

➀ Rohrgasse 2 | Arzheim, 76829, Landau in der Pfalz, Rhineland-Palatinate, Germany, Landau-Arzheim

Menu ‱ Tee ‱ Salate ‱ Deutsch ‱ Desserts


"Angenommen ich wĂŒrde bei meinem nĂ€chsten Nordsee Urlaub in BĂŒsum eine PfĂ€lzer Weinstube – wenn es denn eine solche dort gĂ€be – besuchen und im Inneren dieser Weinstube wĂŒrde mich so ziemlich jedes Accessoire an meine geliebte Pfalz erinnern. WĂŒrde ich mich zwischen handbemalten Elwetritschen, liebevoll auf dem Flohmarkt erstandenen Weindevotionalien oder gar einem „Teufelstisch“ aus PappmachĂ© wohlfĂŒhlen? Ich glaube nur bedingt. Genauso geht es wahrscheinlich einem Norddeutschen von der Wasserkante, wenn er in das vor dekorativer KĂŒstenfolklore nur so strotzende Traditionslokal im Landauer Stadtteil Arzheim kommt. Um jedoch die Erinnerungen an den letzten Frieslandurlaub in kulinarischer Hinsicht wachzuhalten oder den bevorstehenden Aufenthalt am norddeutschen Strand zu verkĂŒrzen, dafĂŒr ist die Friesenstube sicherlich die richtige Adresse. Und das seit vielen Jahren schon.   Der rustikale Gastraum, dessen freiliegende Fachwerkbalken raumtrennend wirken, gleicht einem norddeutschen Souvenirladen, in dem es einiges zu entdecken gibt. Ob Störtebeker Marionette, Buddelschiffe, Deko LeuchttĂŒrme, Knoten Collage, allerlei Zubehör aus Großmutters friesischer KĂŒche oder Drehorgel, an Wand und Decke tummeln sich so jede Menge Requisiten aus dem Antiquariat alter SeebĂ€ren. Und Hans Albers singt dazu im Hintergrund von Ferne und Wiederkehr. Ganz schön starker Tobak fĂŒr das „bergische Volk“ wie mein Kollege aus dem Stadtstaat Bremen wohl anerkennend konstatieren wĂŒrde. Aber genau das macht eben die Friesenstube aus. Und die GĂ€ste fĂŒhlen sich in dieser „KĂŒstenklause“ sichtlich wohl. Vielleicht kommen ja viele von ihnen gerade wegen dieser pittoresken Einrichtungsmelange, die das Erscheinungsbild der Gaststube prĂ€gt. Das denkmalgeschĂŒtzte FachwerkgebĂ€ude stammt aus dem 17. Jahrhundert und liegt zentral im Ortskern von Arzheim. ParkplĂ€tze gibt es ein paar wenige direkt vor dem Haus. Wenn man da nichts findet, gibt es in den abzweigenden Seitenstraßen genĂŒgend Möglichkeit den Boliden abzustellen. Bevor wir uns auf den Weg machten, genĂŒgte ein kurzer Anruf, um zu erfahren, dass noch Platz fĂŒr zwei Personen wĂ€re. Dass sich das Lokal im Laufe des Montagabends komplett fĂŒllte, ĂŒberraschte mich nicht. Die Friesenstube besitzt seit Jahren einen gewissen Bekanntheitsgrad in der SĂŒdpfalz und darĂŒber hinaus. Dauerhaft empfohlen von Meiningers „RestaurantfĂŒhrer Pfalz“ und „Espresso“, dem Gastroguide fĂŒr die Metropolregion Rhein Neckar, kocht hier seit nunmehr 17 Jahren der von der nordfriesischen Insel Föhr stammende KĂŒchenmeister RĂŒdiger Ebsen seine Version einer deftigen KĂŒstenkĂŒche mit friesischen SpezialitĂ€ten und Fisch von der Waterkant. Und die kommt beim Publikum gut an. Viele Stammkunden stellen seit Jahren eine treue GĂ€steklientel, wie mir Herr Schöner, Vater der Serviceleiterin Silvia Schöner Ebsen, erzĂ€hlte. Seine Tochter Silvia hat als gelernte Hotelmeisterin den Service gut im Griff. Sie agierte an unserem Besuchsabend Ă€ußerst umsichtig und mit routinierter Freundlichkeit. Um den Plausch mit den GĂ€sten kĂŒmmert sich in erster Linie ihr Vater, der gerne die Tische „abklappert“, um seine GĂ€ste bei Laune zu halten. Und bei bekannten Gesichtern setzt er sich gerne auch mal dazu, um mit den Leuten ein wenig zu schnacken, wie man auf plattdeutsch sagt. Alles sehr familiĂ€r, alles sehr heimelig in dieser norddeutschen Gastro Enklave mitten in der SĂŒdpfalz. Bei unserer Ankunft waren wir noch die einzigen GĂ€ste, was sich jedoch rasch Ă€ndern sollte. Schön, dass sich Herr Schöner ein wenig Zeit nahm, um bei uns „neuen GĂ€sten“ ein wenig die Lage „abzuchecken“. Nachdem wir den kleinen, mit ein paar Tischen und einem Strandkorb ausgestatteten Innenhof passiert hatten und uns ein freundliches „Moin Moin“ ĂŒbrigens auch als gerahmter Gruß von der Wand! empfing, durften wir uns einen der Tische im hinteren Bereich des lediglich 40 GĂ€sten Platz bietenden Gastraumes aussuchen. Die schweren, holzverkleideten Schatz bzw. Speisenkarten wurden uns gereicht. Dazu eine kleine Schiefertafel mit den Tagesempfehlungen. Da wurde natĂŒrlich der Spargelzeit mit ein paar Gerichten kulinarisch Tribut gezollt. Warum auch nicht? Ich entschied mich fĂŒr die Spargelcremesuppe mit Garnelen 5,90 Euro vorweg, wĂ€hrend meine Begleitung die BĂŒsumer Krabbenrahmsuppe 6,90 Euro aus der gut sortierten Speisenkarte zum Einstieg wĂ€hlte. Letztere kommt traditionell mit Weinbrand oder Cognac verfeinert auf den Tisch. Ihr einzigartiges Aroma erhĂ€lt sie durch die konzentrierte Krebsbutter. Mit ein paar Nordseekrabben als Einlage war das ein wirklich aromatisches Suppenerlebnis, das im krassen geschmacklichen Gegensatz zu meiner eher neutral gewĂŒrzten Spargelsuppe stand. Die Folge: nach erfolgreicher Halbierung der Tellerinhalte wurden diese einfach getauscht. So durfte jeder von uns eine herzhaft gehaltvolle und eine etwas zurĂŒckhaltender abgeschmeckten Variante genießen, was in der Summe natĂŒrlich kein Nachteil war. Das Speisenangebot, das man in der Friesenstube offeriert, fĂ€llt aus meiner Sicht etwas zu ĂŒppig aus. Ganz allgemein ist mir eine auf wenige Gerichte reduzierte Karte lieber. Die Schiefertafel mit dem Tagesangebot, das aus vier HauptgĂ€ngen, einer Vorspeise sowie einer Aperitif und Weinempfehlung bestand, reichte mir an diesem Abend vollkommen aus. Der aus der St. Laurent Traube gekelterte RosĂ© namens „Pretty in Pink“ vom „lagenhaften“ Birkweiler Weingut Kleinmann Viertel fĂŒr 5,20 Euro wurde als passender Fischbegleiter auserkoren. Der bereits erwĂ€hnten Spargelsuppe folgte als Hauptgang Seelachsfilet an BĂ€rlauchsoße mit Bandnudeln und kleinem Beilagensalat 15,90 Euro . Meine Begleitung wĂ€lzte indes den Schmöker mit dem schweren Holzumschlag. Darin waren acht Vorspeisen, darunter einige ĂŒberaus lecker klingende Gerichte mit Meeresbezug KrabbenpfĂ€nnchen, Matjesfilet, Muschelspiess, etc. , drei Suppen die Holsteiner GrĂŒnkohlsuppe darf da natĂŒrlich nicht fehlen! , ein gutes Dutzend Fischgerichte z.B. Halligbrot, SeehundsfrĂŒhstĂŒck oder ganze Kutterscholle sowie ein paar friesische SpezialitĂ€ten z.B. GrĂŒnkohlplatte und Labskaus vermerkt. ZusĂ€tzlich kommt man dem PfĂ€lzer Fleischesser mit den ĂŒblichen Schweinereien Bratwurst, Leberknödel, Saumagen, Schweinelendchen kulinarisch entgegen. Es gibt scheinbar auch Leute, die zwar hin und wieder ein friesisches Lokal aufsuchen, aber gar keinen Fisch mögen. Neben ein paar wenigen vegetarischen Gerichten hier wĂ€re eindeutig noch Entwicklungspotenzial , komplettieren diverse Kinderteller und eine aus meiner Sicht eher langweilige Dessertauswahl Rote GrĂŒtze, Friesenwaffel, verschiedene Eisbecher das reichhaltige Standardprogramm von KĂŒchenchef RĂŒdiger Ebsen. Als Hauptgang ging dann neben dem Seelachs von der Empfehlungskarte noch das nach alter friesischer Rezeptur kredenzte Störtebekermatjesfilet 11,40 Euro , das mit Roter Beete, einer ordentlichen Portion Sahnemeerrettich und knusprig salzigen Bratkartoffeln serviert wurde. Als bekennender Matjes VerschmĂ€her habe ich nur die „Gebreedelde“ probiert, deren Geschmack schlichtweg sensationell war. Da könnten sich einige Weinstuben in der Pfalz ein paar hauchdĂŒnne, vorgekochte Kartoffelscheibchen von abschneiden. Mein Seelachsfilet wurde anscheinend gut gepfeffert und gesalzen, bevor es mehliert und dann in der Pfanne gebraten wurde. Das war insgesamt ein stimmiges Fischgericht. Die BĂ€rlauchsoße hatte genug Substanz und WĂŒrze, um die begleitenden Bandnudeln geschmacklich aufzuwerten. Der Beilagensalat kam vorweg und war mit Himbeeressig angemacht. Auch der war unserer Meinung nach richtig lecker. Schade nur, dass das dazu gereichte Brot seinen großen Frischeauftritt schon hinter sich hatte. Da bin ich von Restaurants der gleichen Liga eben Besseres gewohnt. Abschließend noch ein paar Worte zu den Preisen. FĂŒr Seelachsfilet sind 16 Euro schon etwas happig, aber wenn man das Komplettpaket mit dem Beilagensalat betrachtet, geht das noch in Ordnung. Die Matjes Portion war mit eineinhalb noch nicht geschlechtsreifen, dafĂŒr aber eingelegten Heringen ebenfalls gut bemessen. Meine Begleitung hatte ganz schön mit den Jungspunden aus dem Meer zu tun. Die Sahnemeerrettich Beigabe war da vielleicht etwas ĂŒberportioniert. Die GetrĂ€nkepreise – fĂŒr eine große Flasche Wasser 4,80 Euro und fĂŒr eine große Apfelsaftschorle 4,40 Euro – lagen wohl leicht ĂŒber dem Normalbereich, was sicherlich dem Landauer Einzugsgebiet geschuldet ist.   Mein letzter Besuch im kulinarisch nördlichsten Teil der SĂŒdpfalz liegt schon einige Jahre zurĂŒck. Damals war ich weitaus weniger zufrieden als das letzten Montagabend der Fall war. Bis auf ein paar Kleinigkeiten hat da alles gepasst. Und man muss schon zugeben, dass die AtmosphĂ€re im Inneren der Gaststube mit zunehmender Uhrzeit bzw. hereinbrechender Dunkelheit aufgrund der angenehmen Beleuchtung immer gemĂŒtlicher wird. Sollte uns mal wieder die Sehnsucht nach KĂŒste und Kutterscholle packen, wissen wir, dass diese in der Rohrgasse 2 zu LD Arzheim gestillt wird."

Suppe mag Brot

Suppe mag Brot

➀ Friedrich-Ebert-Str. 15 | D-76829 Landau, 76829, Landau in der Pfalz, Rhineland-Palatinate, Germany

Menu ‱ CafĂ©s ‱ Salat ‱ Suppe ‱ EuropĂ€isch


"Im ersten und derzeit einzigen Landauer Suppenrestaurant war bei unseren beiden Besuchen Anfang Februar ganz schön was los. Das wundert nicht, haben doch die beiden GrĂŒnder Andreas Becker und Jörn Weisenberger gleich zu Beginn ihres Startups im Mai 2015 gehörig viel Weitblick bewiesen. Sie bedienten sich der Idee des Crowdfunding, setzten aber das „Fundingziel“ mit gerade mal 2500 Euro eher niedrig an. So konnten sie ziemlich sicher sein, dass zum einen die Summe erreicht werden wĂŒrde und zum anderen der Werbeeffekt aus der Crowdfunding-Kampagne sein Ziel bzw. seine Zielgruppe nicht verfehlen wird.    Betritt man das mit viel Geschmack eingerichtete, lichtdurchflutete Lokal in der SĂŒdstadt, unweit des ehemaligen GelĂ€ndes der Landesgartenschau, wird einem schnell klar, dass die beiden Inhaber von Anfang an mehr wollten, als hier im gastronomisch noch etwas kargen, sich gerade neu entwickelnden Landauer SĂŒden eine schnöde Suppenbar zu installieren. Der Plan war, hier einen Ort der Begegnung und des sozialen Miteinanders zu schaffen. RegelmĂ€ĂŸige Ausstellungen, Lesungen und Konzerte treffen hier auf ein bunt gemischtes, kulturell interessiertes Publikum. Dazu passt die bunt zusammengewĂŒrfelte Einrichtung ganz hervorragend. Besonders bei den Landauer Studenten kommt dieses Konzept sehr gut an. Da kann es mit den freien PlĂ€tzen schon mal eng werden.    „Fragen Sie einfach und setzen sich an einen der Tische dazu – bei uns hat da niemand etwas dagegen.“, so die Aussage von Andreas Becker nachdem er bemerkt hatte, dass gerade kein freier Tisch vorhanden war, meine Suppe und der Salat meiner Begleitung jedoch schon an der Theke in entsprechende SchĂŒsseln gefĂŒllt waren. Ich hatte bei unserem letzten Besuch auf Zeit gespielt und gedacht, dass bis wir an der Reihe wĂ€ren, schon ein PlĂ€tzchen wieder frei sein wĂŒrde. Denn Schlange stehen vor der Suppen-bzw. Salattheke ist hier keine Seltenheit. Davon konnten wir uns an diesem Donnerstagmittag selbst ĂŒberzeugen.   Aufgrund des großen Andrangs bot selbst das Dazusetzen nur wenige Optionen. Am großen Holztisch direkt neben dem Servier- und Kassiertresen waren noch zwei PlĂ€tze frei, jedoch nicht nebeneinander. Da hier schon zwei Parteien saßen, hĂ€tte meine Anfrage wohl eine Umsetzung der bereits Suppe löffelnden GĂ€ste zur Folge gehabt. GlĂŒcklicherweise wurde gerade in dem Moment ein Tisch im holzvertĂ€felten Nebenraum frei. Dieser Gastraum erinnert an die Zeit, da sich in den hiesigen RĂ€umlichkeiten noch eine Kneipe befand. Durch das jahrelange Rauchen hatte sich der Geruch besonders stark in die HolzvertĂ€felung „gefressen“. Andreas Becker erzĂ€hlte mir von der Renovierung und wie schwierig es war, den alten Muff da wieder heraus zu kriegen.   Schaut man sich im gemĂŒtlich-schicken Restaurant um, kann man die MĂŒhe und die Arbeit erahnen, welche die beiden Inhaber im Vorfeld hier hinein gesteckt haben, um das Erdgeschoss des altehrwĂŒrdigen Klinkerbaus mit der rundgebogenen nostalgischen Fensterfront fĂŒr ihre Zwecke nutzbar zu machen. Sowieso scheinen Becker, der sich fĂŒr das kulinarische und die Inneneinrichtung verantwortlich zeigt, und Weisenberger, der sich mehr um die Außenwirkung (CI, Website, etc. und die Orga hinter den SuppenschĂŒsseln kĂŒmmert, ein kongeniales Team zu sein, die ihr „Projekt“ mit dem nötigen Enthusiasmus und einem sehr sympathischen Schuss Idealismus betreiben.   Im Prinzip vereinigt das Lokal zwei kulinarische Standbeine, nĂ€mlich eine Suppenbar und ein CafĂ©. Das Angebot aus der SuppenkĂŒche beinhaltet bis zu fĂŒnf verschiedene Suppen und Eintöpfe, die in einer normalen (4,50 Euro oder einer großen SchĂŒssel (6 7 Euro ĂŒber die glĂ€serne Theke gehen. Auf der gut gepflegten Webseite ist das Tagesangebot abrufbar. Mit drei Suppen wird begonnen, dazu gesellen sich noch zwei weitere im Laufe des Tages. Insofern lĂ€sst sich schon von einem Mittags- bzw. Abendangebot sprechen, das jedoch komplett von der Nachfrage abhĂ€ngt. Und ist eine Suppe ausgelöffelt, wird sie kurzerhand von der ĂŒber der Theke befindlichen Angebotstafel gestrichen. ZusĂ€tzlich werden leckere Brotaufstriche (Hummus, Rucola-Feta, mediterranes GrillgemĂŒse, etc. und Salate angeboten. Bei einer Scheibe bestrichenem Brot schlagen 3,90 Euro, bei zwei Scheiben 5,50 Euro zu Buche. Beim gemischten Salat sind drei oder sechs zusĂ€tzliche Zutaten (4,50 Euro bzw. 7,50 Euro zur Basis frei wĂ€hlbar. Ein kleiner Beilagensalat zur Suppe kommt auf 2,50 Euro.   Meine Begleitung hatte bei beiden Besuchen den Nizza-Salat mit Thunfisch und Ei (7,50 Euro und war voll des Lobes ĂŒber dessen frische Ingredienzien. Das hausgemachte Orangen-Senf-Dressing war dabei das geschmackliche i-TĂŒpfelchen. Es schmeckte hervorragend und hatte genau die richtige Balance zwischen SĂŒĂŸe und SĂ€ure. Mein Chili con Carne war ebenfalls sehr gut abgeschmeckt. Es kam mit der Beilage Reis in die SchĂŒssel und war mit etwas GemĂŒse verfeinert. Der mexikanische Fleisch-Bohnen-Schmortopf ĂŒberzeugte mit reinem Geschmack. Der Verzicht auf Convenience-Produkte und GeschmacksverstĂ€rker hinterließ ein angenehmes GefĂŒhl auf der Zunge und im Magen. Dazu wurde eine Scheibe Mischbrot von der Bio-Konditorei Löwenzahn aus Gommersheim gereicht. Dass man fĂŒr zwei Scheiben „Nachschlag“ beim Brot 50 Cent verlangt, ist nachvollziehbar. Hat man es hier doch hier mit traditionell (nicht industriell! gefertigten Backwaren, deren Zutaten aus biologischem Anbau von Bauern aus der Region stammen, zu tun. FĂŒr solche QualitĂ€t zahle ich gerne einen kleinen Aufpreis. Apropos Geld: von jeder Suppe wandert ein Betrag in die sogenannte „Suppenbox“, was dann sozialen Projekten in der Region zu Gute kommt.     Beim zweiten Besuch hatte ich mir die Tomaten-Tortellini-Suppe (große SchĂŒssel fĂŒr 6 Euro ausgesucht. Sie entstand anscheinend auf einer profunden GemĂŒsebasis und wurde mit frisch pĂŒrierten Tomaten und einer italienischen KrĂ€uternote verfeinert. Mit gehobeltem Parmesan und frisch geschnittenem Schnittlauch on Top war da eine ordentliche Portion Umami in der SchĂŒssel. Die Tortellini waren etwas zu weich geraten, was sicherlich ihrem Aufenthalt im WarmhaltegefĂ€ĂŸ geschuldet war. Jedoch schmeckte die Suppe so intensiv mediterran, da hĂ€tte es gar keine Nudeleinlage gebraucht. Die FĂŒllung der Tortellini war aufgrund der geschmacklichen Dominanz der Tomatensuppe nicht heraus zu schmecken. Insofern tippe ich mal instinktiv auf geschmacksneutralen Ricotta.   Dazu schmeckt auch mal ein kaltes Tegernseer Helles aus der Flasche, ein Club Mate ErfrischungsgetrĂ€nk, eine Fritz-Cola oder ein Eistee der Marke „Ailaike“. Klar „hipstert“ es bei den GetrĂ€nken ein wenig, aber man möchte auch in diesem Bereich möglichst konsequent auf handgemacht, vegan oder wenigstens außergewöhnlich machen. Zum Konzept passt es jedenfalls und ĂŒberteuert werden die flĂŒssigen Erfrischungen auch nicht angeboten. Dass man sich bei den gehopften KaltgetrĂ€nken nicht bei den ĂŒblichen Global Beer Playern bedient, finde ich Ă€ußerst sympathisch.   Wir saßen auf bequem gepolsterten oder mit Kissen unterlegten HolzstĂŒhlen unterschiedlichster Stilistik und Beschaffenheit und fĂŒhlten uns richtig wohl.  Die warmen Farben der WĂ€nde, der gepflegt wirkende Parkett- bzw. Dielenboden, die wieder auf Vordermann gebrachte HolzvertĂ€felung, die sich daran anschließenden WandbĂ€nke und die blanken Holztische verliehen dem „Nebenzimmer“ ein besonders wohnliches, gemĂŒtliches Ambiente, ohne dabei altbacken zu wirken. Von der Decke baumelnde HĂ€ngeleuchten setzten das Interieur ins rechte Licht und so mancher komfortable Sessel wurde derweil vom Kaffee trinkenden und Kuchen essenden Volk heimgesucht.   Klar, bald sind wir sicherlich wieder hier in unserem neuen „Suppen-Revier“, das fĂŒr die Landauer Gastronomie eine echte Bereicherung darstellt."