"Mensch, Mensch, Mensch was für ein Restaurant. Eigentlich weiss ich gar nicht so richtig wo anfangen. Das Restaurant dürfte m.E. nur noch aufgrund seiner fantastischen Lage überlebensfähig sein, der Rest kann nicht schuld daran sein. Es fing schon gut an mit dem Aperol Sprizz ein verwässertes Etwas für 12,50 Franken. Dachte man es wäre ein Ausrutscher, Fehlanzeige alle bestellten Aperols waren eine Katastrophe. Also schon mal ein schlechter Start. Doch gehen wir nahtlos über zu meinem Lieblingsthema, Vorspeisen, die keiner Kochkunst bedürfen. Beispiel hier: Salata Caprese ich sag mal so: schlecht geschnitten und kaum gewürzt ist auch ein Fehler. Die Tomaten nicht quer zum Fruchtfleisch in Scheiben zu schneiden würde den echten Italiener zum Verzweifeln bringen. Aber dass man dann das Ganze auch noch mit Ei und Olive ausdekoriert hat andere Köche schon aufs Schafott gebracht. Eine Spur von Balsamico mit ein paar Trockenkräutern musste dann auch für die Würze reichen. Von den Zentimeter dicken Mozzarella Scheiben ganz zu schweigen ich hoffe es war kein Eiweissersatzprodukt geschmacklich könnte es hinkommen. Der Hauptgang: minimalistisch gehaltene Rindsplätzchen (wie man so schön in der Schweiz sagt). Tellergericht schon lange vorbei eigentlich. Die 150 180 Gramm Fleisch Regel wurde auf keinen Fall erreicht, die Pommes waren aber supi und reichhaltig und das Fleisch an sich tippitoppi. Das Dessert: Coupe Danmark willkommen in den 80ern, aber zu Ehren des Restaurants: ich habe es selber ausgewählt und es gab noch gefühlte 50 andere Desserts. Viel zu präsentieren gibt es bei einem solchen Dessert nicht, aber wenn man eben auch die Eiskelche von damals verwendet und Sahne wie beim Metzger um die Ecke aufdrapiert (mit ein paar Heidelbeeren, die in einem solchen Dessert gar nix zu suchen haben), ist dann auch nicht mehr gut. Die Dessertkarte ist ein bunter Mix aus neu und alt und derart überladen, dass man nicht weiß was nehmen soll und wenn man es weiß, sich nicht sicher sein darf ob alles frisch ist. Egal weniger wäre mehr auf jeden Fall mehr. Kommen wir zum Personal: ooooooohhhhhhhh jeeeee diese Kellner gingen auch noch zur Lehre, als der Gast nichts zu sagen hatte. Ich klage keineswegs das Alter der Kellner an, nein, ich klage die Art und Weise ihres Umgangs mit den Gästen an und auch ihre Einstellung zu diesem Beruf. Nach dem Motto Kunde am Regal, braucht Personal war auch hier eher die Stimmung: noch ein Gast mehr zu bedienen ? Weiß er jetzt endlich was er will ? Wann zahlt er endlich ? Hier fühlt man sich alles andere als willkommen. Ich hatte lange versucht herauszufinden, wo diese Art von Kellnern sonst zu finden ist, dann wusste ich es: auf Mallorca in irgendeiner Touristenfalle. Nur dort sind sie noch mehr auf das Trinkgeld angewiesen, hier zieht nicht einmal mehr das. Schnodrigkeit oder einfach nur Arroganz? Vermutlich eine Mischung aus beidem. Wenn man aber den Wunsch nach einem Kaffee zum Dessert äußert und mit dem Spruch abgewiesen wird: Kaffee nehme ich nachher auf , dann ist das ein absolutes K.O. Kriterium. Ich hätte noch drei Punkte gegeben, aber Frechheiten des Personals lasse ich mir nicht gefallen. Ich bin Gast und mein Wunsch geht an den Domestiken, dafür wird er/sie bezahlt. Abschließend ein Wort zum Ambiente: die Terrasse ein Traum, alles andere eine Scheußlichkeit. Kein Gefühl für Deko, kein Gefühl für Moderne oder Stil. Hier wird gewurstelt wie seit den 70ern, ich verstehe das nicht. Deswegen 2 Punkte Abzug Essen, 1 Punkt Abzug Personal gerade noch mal gut gegangen. Einmal und nie wieder."