"Ich war jahrelang ein treuer Stammgast in diesem Lokal. Doch was mir beim letzten Besuch passiert ist, hätte ich mir niemals vorstellen können, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte. Der Albtraum jedes Gastes: Man reklamiert höflich und wird daraufhin möglicherweise mit einer Manipulation des Essens oder Getränks bestraft . Unglaublich, aber genau das ist hier passiert. Aber der Reihe nach. Heute war es etwa mein ca. 20. Besuch in diesem Restaurant. Früher, als es noch in C-R war, war ich stets zufrieden. Seit dem Umzug nach Waltrop hat sich jedoch einiges verändert. Der neue und sehr junge Kellner spricht kaum Deutsch – vielleicht 25 Worte. Ich dachte mir, kein Problem, er lernt bestimmt noch. Als ich dann aber einmal ein völlig falsches Gericht serviert bekam, habe ich es noch hingenommen. Ein anderes Mal bestellten wir eine große Portion Zaziki, bekamen aber höchstens einen Esslöffel. Auch da habe ich nichts gesagt. Doch was heute geschah, war der Gipfel. Zuerst kam mein bestellter Cappuccino nicht. Nach einer halben Stunde fragte ich nach, weil niemand zur Bestellung kam. Man sagte mir, die Maschine mache Probleme. Der Kellner war freundlich, und ich dachte, das kann passieren. Ich bleibe immer höflich, Fehler sind menschlich. Dann bestellte ich Moussaka. Eine gefühlte Ewigkeit später kam der Cappuccino, aber ohne Keks und mit nur einem kleinen Päckchen Zucker. Kurz darauf kam das Moussaka – völlig schwarz und verbrannt. Der Kellner servierte es dennoch freundlich mit den Worten: „Bitteschön, Ihr Moussaka.“ Ich wies ihn darauf hin, dass es verbrannt sei und ich das nicht essen könne. Er meinte, das sei normal, und fragte, ob er es zurücknehmen solle. Natürlich wollte ich das. Ich blieb weiterhin freundlich und entschuldigte mich sogar, dass ich das Essen nicht so essen könne. Ich saß draußen und konnte in den Thekenbereich schauen. Dort sah ich den Kellner mit seinem Kollegen tuscheln und immer wieder in meine Richtung schauen. Sie schienen sich über mich lustig zu machen und lachten sich kaputt. Als Profiler kann ich solche Dinge gut deuten, auch aus der Entfernung. Als das neue Moussaka kam, war damit alles in Ordnung. Es war offenbar vorgekocht und nur noch aufgewärmt. Der Kellner fragte dann, ob ich noch etwas trinken möchte. Ich verneinte, woraufhin er enttäuscht wirkte, was mich irritierte. Um Streit zu vermeiden, bestellte ich schließlich eine Schorle. Seine Augen blitzten frech auf. Als er mir die Schorle brachte, lachte man an der Theke erneut. Der Kellner selbst konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Die Schorle schmeckte dann auch seltsam, als wäre etwas nicht in Ordnung. Der Kellner fragte, ob alles in Ordnung sei, und musste sich beim Anblick der Schorle wieder das Lachen verkneifen. Die Schorle roch ähnlich wie Urin. Dann kam die Chefin zum Abkassieren. Auch sie schaute spöttisch auf meine Schorle und musste ihr Lachen zurückhalten. Dass sogar die Chefin darüber Bescheid wusste, macht die ganze Sache noch schlimmer. Ich habe den Rest der Schorle stehen lassen. Beim Verlassen des Lokals standen beide Kellner in der Tür und versuchten, ihr Lachen zu unterdrücken. Der eine hielt sich dabei den Mittelfinger an die Nase. Sie sahen mich amüsiert an und lachten weiter. Mir war den ganzen Tag danach schlecht. Ich überlasse es der Vorstellungskraft des Lesers, was man mir wohl in die Schorle gemischt haben könnte. Wissen möchte ich es gar nicht. Es ist eine absolute Frechheit, sich auf diese Weise an einem Stammgast zu rächen, der nie etwas moniert und immer großzügig Trinkgeld gegeben hat. Meine Wandergruppen werde ich definitiv nicht mehr in dieses Lokal führen, und auch ich werde dort nicht mehr einkehren! Also Vorsicht, wenn ihr dort hingeht."