"Fast schon groĂstädtisch gibt sich das Peja in der ansonsten doch eher Ăźberschaubaren LĂśrracher Innenstadt. Sichtbeton, groĂe Fensterflächen, hohe Decken: ja, so kann man ein modernes, kosmopolitisches Restaurant gerne einrichten. Die der Nähe zur Schweiz geschuldeten Preise der Speisekarte bewegen sich denn auch ebenfalls auf groĂstädtischem Niveau, während das Serviceniveau doch arg schwankt. Es hängt schlichtweg davon ab, an wenn man gerät, ob man freundlich und prompt oder eher lustlos bedient wird. Nun ja: es gibt deutlich schlimmeres. So kĂśnnte man auch die Speisen beschreiben. Das zu Beginn gereichte Brot ist jedenfalls kein Fingerzeig in Richtung eidgenĂśssischer Tagesgäste, dass man sich hier in einer Brotnation aufhält. Schade. Der am Nachbartisch gereichte Antipasti-Teller mit KĂźchenschwamm-dicker Auberginenscheibe und Crema-di-Balsamico-Dekor läĂt denn auch nicht unbedingt darauf schlieĂen, daĂ, wenn nicht der Brotnation, dann doch zumindest der stolzen Kulinarik Italiens GenĂźge getan wĂźrde. Und so kommt es denn auch. Bestes Gericht dieses Besuchs soll jedenfalls das so gar nicht italienische Cordon Bleu mit Pilzrahm und Spätzle sein. Letztere sind augenscheinlich hausgemacht, der Pilzrahm schmeckt so, wie er auch im anständigen Gasthaus serviert worden wäre, und auch das gefĂźllte Schnitzel ist weder trocken noch fettig. Leider gilt beides fĂźr das Ziegenkäse-Walnuss-Risotto. Den stechenden, schweren Käse kĂśnnte man dabei noch als Geschmacksache abtun, doch das erbarmungslos trockene, nicht ansatzweise cremige Risotto, wie auch das dumpfe Walnussaroma darf man getrost als Griff ins Klo titulieren. DaĂ der Protagonist des 'Fischtellers Ă la Peja' ebenfalls eher mĂźrbe und mehlig ausfällt, ist nach dieser Risotto-Katastrophe dann auch schon fast wieder zu verschmerzen - das Schlechte ist der Freund des Enttäuschenden...Gnädigerweise erlaubt die längere Wartezeit vor dem Dessert dann auch wieder die Beschäftigung mit der wahrlich gelungenen Innenarchitektur, was sich als adäquate Einstimmung fĂźr den sĂźĂen Abschluss des Mahls entpuppen soll. SchlieĂlich sind die gebackenen Apfelringe, wenn auch keine Offenbarung, dann doch zumindest ein versĂśhnliches Ende eines ein wenig ernĂźchternden Abendessens. Nun ja."