"Wir waren am 02.07. mit vier Personen in diesem Restaurant essen.Ambiente:Sehr schön eingerichteter kleiner Gewölbekeller im Souterrain. Die Szenerie ist sehr stimmig, die Stühle sind dem Angebot entsprechend äußerst bequem. Im hinteren Bereich gibt es sehr lauschige Plätze, an denen man recht ungestört ist und isst.Service:Das Serviceteam, welches wir kennenlernen durften, bestand aus zwei Personen, welche sich sehr gut ergänzt haben. Beide waren sehr aufmerksam und konnten sowohl über die Speisen selbst, als auch über deren Zubereitung kompetent Auskunft geben. Leider wurden wir einmal mehr unfreiwillige Zeugen davon, wie sich manche Gäste benehmen. Ich werde es hier nur in Stichworten wiedergeben: Rentnerpaar, er bestellt ein vier gängiges Menü, schafft dann aber nur drei. Man bietet ihnen zum Abschluss einen Schnaps an und dann kam die Rechnung. Er sah nicht ein, weshalb er den vierten Gang zahlen soll, wenn er ihn gar nicht gegessen habe und man verstehe auch nicht, weshalb der Schnaps auf der Rechnung auftaucht, wenn er doch vom Servicepersonal angeboten wird. Das ganze wurde in der Diskussion dann noch durch folgenden Satz abgerundet: „Wir essen ja nur bei Spitzenköchen und so etwas sei Ihnen noch nie passiert...“ Fazit: Diese beiden haben eindeutig zu viel Geld und zu wenig Ahnung. Eine denkbar schlechte Kombination, wenn man den Mund nicht halten kann. Einmal mehr habe ich gemerkt, dass ich für dieses Metier gänzlich ungeeignet wäre. Ich hätte die beiden hochkant rausgeworfen. Auf jeden Fall ist es den beiden Servicemitarbeitern gelungen die Situation zu deeskalieren und das war in diesem Fall alles andere als einfach. Chapeau!Essen:Wir hatten ebenfalls vier Gänge bestellt, welche sich durch drei! Grüße aus der Küche (zwei vor dem Menü und einer ganz am Ende) auf einen 7-gänger erweiterten. Ich verzichte an dieser Stelle darauf, auf jeden Gang einzugehen und möchte nur eine wenige Dinge hervorheben.- Rindstartar mit Gänseleber: Tartar und Leber waren einwandfrei zubereitet. Die Leber schmolz förmlich im Mund. Das Tartar war sehr gut abgeschmeckt, ohne den Geschmack der Leber zu überdecken. Besonders gefallen hat die Idee mit dem Popcorn. Leider war das Popcorn sehr fest und man hat gemerkt, dass dieses wohl schon am Mittag hergestellt wurde. Ein Detail vielleicht. Aber die Idee ist so gut, dass man sie weiter perfektionieren sollte.- Ruppiner Weidelamm: Kennen Sie den Film Rattatouille? Und erinnern sie sich an die Szene, in welcher der Kritiker dieses „einfache“ Gericht serviert bekommt und zu Tränen gerührt ist? Ich habe in meinem Leben schon viel Lammfleisch probieren dürfen. Aber das hat alles Bisherige übertroffen. Perfekt gebraten (Niedertemperaturgaren macht’s möglich) und der Geschmack – eine ganz neue Erfahrung, welche mir am ende noch das Leben versauen wird, weil es nun noch schwerer ist gleichwertiges zu finden.- Dessert: Mangovariationen. Die Kombination mit Avocado war mal etwas erfrischend anderes. Es hat sehr gut korrespondiert. Aber mein absolutes Highlight war das Mango-Esspapier. Eine Kindheitserinnerung daran, wir das „Zeug“ am Gaumen kleben bleibt gepaart mit außerordentlich ausgeprägtem Geschmack nach Mango. Tolle Idee, sehr gut gemacht!Getränke:Mit dem Wein ist es immer so eine Sache. Gerne probiert man neue Weine und häufig ärgert man sich, wenn dann fast nur Weine in ganzen Flaschen verkauft werden. Da nicht alle von uns Bacchus frönen wollten, griffen wir „notgedrungen“ auf das Weinmenü passend zu den Gängen zurück. Im Nachhinein muss ich sagen: Zum Glück! Die Auswahl passte sehr gut zu den einzelnen Gerichten und hielt, wie auch schon das Menü selbst, Überraschungen bereit. Da wäre zum einen der Portwein zum Weidelamm. Im Nachhinein muss man sagen. Logisch, das passt. Aber für mich war Portwein bisher eher ein Wein zu einem guten Stück Käse oder zu einem süßen Dessert. Wieder etwas gelernt. Dafür gab es zum Mangodessert einen Whiskey. Bei Whiskey kenne ich mich überhaupt nicht aus. Außer das ich weiß, welcher mir nicht schmeckt. Dieser Whiskey war weder torfig noch rauchig, sondern sehr mild und nur wenig ölig. Aber auch hier. Ich fragte nach einem Dessertwein und er brachte mir Whiskey zur Degustation. Sehr Vorwitzig war das aber ich bin auch über diese Herausforderung froh gewesen und habe sie gerne angenommen.Überhaupt war es toll, dass jeder einzelne Wein von uns zuerst degustiert werden konnte. Das ist bei den Weinmenüs eher selten der Fall.Cocktails gibt es selbstverständlich auch. Jene die bei uns bestellt wurden waren sehr gut (alkoholfreie).Die Rechnung:Insgesamt haben wir mit vier Personen inklusive Trinkgeld knapp 450.- Euro ausgegeben. Dieser Betrag ist absolut gerechtfertigt.Aus unserer Sicht hat dieses Restaurant sicher 16 Gault Millau Punkte verdient und kratzt am 17. Punkt, also an einem Michelin Stern. Da es anscheinend zwischen Januar 2015 und Juli zwei Wechsel gab, zuletzt vor drei? Monaten, ist dieses Restaurant noch nicht wieder in den einschlägigen Führern gelistet. Jedoch sind wir sehr gespannt ob man dort zur gleichen Einschätzung gelangt, wie wir sie hier niedergeschrieben haben.Eigentlich muss es nicht mehr extra erwähnt werden. Eine ganz klare Empfehlung von uns.Und zum Schluss. Parkplätze sind in diesem Teil Mangelware. Am ehesten wird man in der Straße vor dem Grandhotel fündig. Pro halbe Stunde kostet das 1 Euro und die maximale Parkzeit liegt bei zwei Stunden. Aber mal ehrlich. Wen interessiert die Maximalparkzeit am Abend?"